Weihnachten 2024 in Grafenwiesen
So viele Gottesdienstbesucher wie an Heiligabend hatte die Kirche in Grafenwiesen lange nicht mehr gesehen. Die Gläubigen aus der Pfarrei wollten sich die Predigt in der Weihnachtschristmette und das Krippenspiel – wie alljährlich aufgeführt, jedes Jahr jedoch mit einem wechselnden Thema nicht entgehen lassen. Annemarie Dachs scheute wiederum keine Mühe, den Text und die Lieder mit den Kindern einzustudieren. Und das Ergebnis war überwältigend.
So begann ein Kind die Geschichte vom Weihnachtsbrot zu erzählen. Demnach befanden sich Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem, denn Kaiser Augustus hatte in Rom befohlen, dass alle Menschen sich in ihrem Geburtsort in Steuerlisten eintragen lassen. Der weite Weg war für die schwangere Maria schwer. Am Abend in Bethlehem angekommen, hatten sie Hunger bekommen und suchten zugleich eine Herberge für die Nacht. Sie klopften an verschiedene Türen an; überall wurden sie abgewiesen. Schließlich war noch Platz in einem Stall. Und siehe da: In der Nacht kam das Kind zur Welt. In der Nähe lagerten Hirten auf dem Felde, die auch von Kälte und Hunger gequält waren. Ein Stück Brot, das sie übrighatten, teilten sie unter allen. Da erschien ein Engel und verkündete die frohe Botschaft, dass heute ein Kind geboren wurde, das allen Menschen den Frieden bringen wird. Die Hirten verteilten das restliche Brot.
Dazwischen sangen die Kinder Lieder wie „Maria und Josef, Stern über Bethlehem“. Und ähnliche.
In der Christmettee gab Pater Georg zu verstehen, dass wir voll Freude miteinander die Geburt unseres Erlösers feiern. In der Weihnachtszeit staunen wir darüber, wie groß Gottes Liebe zu uns ist. Denn zu Weihnachten schenkt Gott sich selbst in seinem Sohn Jesus Christus. Gottes Liebe ist für alle da und sie wird noch größer und schöner, wenn wir sie mit anderen teilen. Manche Menschen spüren die Liebe Gottes in der Schönheit von Weihnachten, wenn wir die Krippe oder das Krippenspiel betrachten.
Pater Georg fuhr weiter: Franz von Assisi überraschte seine Mitmenschen mit einer genialen Idee: Im Jahr 1223 stellte er in einer italienischen Stadt Greccio die erste Weihnachtskrippe auf. Franziskus wollte, dass die Menschen sehen und verstehen, in welcher Schlichtheit Jesus geboren wurde, ein einfacher Stall, umgeben von Stroh, Heu und Tieren, eine ziemlich unordentliche Darstellung. Denn Jesus kam, um Licht in unsere Dunkelheit zu bringen und uns zu retten. Die Menschen erfuhren beim Betrachten der Weihnachtskrippe, Jesus kommt zu uns Armen, in die Unordnung unseres Lebens. Wenn wir Weihnachten mit Familie und Freunden feiern, denken wir wieder daran, dass die Unordnung in unserem Leben gut bei Jesus aufgehoben ist.
Am 1. Weihnachtstag, dem Hochfest der Geburt des Herrn trug Pater Georg die Szenerie ähnlich wie am Vortag nach dem Evangelium nach Lukas vor. Mit gesegneten Wünschen des Geistlichen an die Pfarrangehörigen und dem Volksgesang „Stille Nacht, heilige Nacht“ klangen die Weihnachtstage in der Kirche aus. (hwp)