Im Zeichen des Ukrainekrieges

Pater Georg betete am Kriegerdenkmal
Pater Georg betete am Kriegerdenkmal

Am vergangenen Sonntag hatten die Kirchenglocken die Gläubigen zur Feier des Volkstrauertaggottesdienstes gerufen. Viele Pfarrangehörige folgten dem Ruf und schlossen sich dem Kirchenzug von der Dorfmitte hinauf zur Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit an. Der Feuerwehr-Spielmannszug ließ dabei seine Instrumente erklingen. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte Pater Georg, als Ministranten standen ihm Martin Kolbeck und Michael Hofmann zur Seite. Die Lesungen übernahm Lektorin Bettina Pritzl, die musikalische Begleitung an der Orgel lag in den Händen von Joachim Bauer.

Pater Georg begrüßte die Gläubigen sehr herzlich zum Volkstrauertaggottesdienst und verwies auf die Worte im Evangelium in Bezug auf das Ende der Welt. Welche Bedeutung hat vor diesem Hintergrund Gott für uns? Wir sind eingeladen nachzudenken, in welcher Haltung wir das Ende der Zeit erwarten. Unter anderem berichtete Pater Georg, dass wir im Sinne Gottes standhaft im Glauben bleiben sollen.

Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Vereine, unter ihnen die FFW Grafenwiesen, die FFW Voggendorf, der Spielmannszug Grafenwiesen und der Trachtenverein, die Institutionen, Gemeinderäte, Pfarrgemeinde- und Kirchenräte und alle Gläubigen am Kriegerdenkmal vor der Kirche, wo Pater Georg für die gefallenen und verstorbenen Kriegskameraden Gebete sprach. Gleichzeitig segnete er das Kriegerdenkmal.

Im Anschluss dankte stellvertretender Bürgermeister Andreas Eiser im Namen der Gemeinde Grafenwiesen Pater Georg für die würdevolle Gestaltung des Gottesdienstes und allen Beteiligten für die Mitwirkung an der Heiligen Messe. Er führte aus, dass wir heute im Besonderen an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker denken. Wir gedenken der Soldaten und Menschen, die Opfer der Kriege geworden sind, vor allem ganz aktuell an die Opfer und leidenden Menschen des Überfalls von Russland auf die Ukraine seit Februar, wenn wir präzise hinschauen, eigentlich bereits seit der Annexion der Krim im Jahre 2014 durch Russland. Der Bürgermeister weiter: Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Für mich war es kaum vorstellbar, dass Russland tatsächlich die Ukraine angreifen könnte, so das Gemeindeoberhaupt. Seit dem Jahre 2014 herrscht wieder Krieg in Europa. Russland hat mit dem Angriff auf die Ukraine erneut das Völkerrecht und alle Regeln der Nachkriegsordnung in Europa gebrochen, so die Worte des stellvertretenden Bürgermeisters Andreas Eiser.

Im Jahr 2022 müssen wir Bilder aus der Ukraine sehen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich gerade auf unserem Kontinent niemals wiederholen. Wir sehen, was die Menschen erleiden müssen nach dem skrupellosen Überfall Russlands.

Aber unser Gedenken steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und den Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden in der Welt – und hier bei uns in Grafenwiesen.

Als äußeres Zeichen des Gedenkens, der Wertschätzung und der Verbundenheit legte Andreas Eiser im Namen der Gemeinde einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Der Spielmannszug intonierte dazu das Lied vom Guten Kameraden, die Bayernhymne und die Nationalhymne. (hwp)

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